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MarcH30MA schrieb: 
ZDF-Fernsehrat berät über Digitalstrategie des Senders 
Intendant Schächter: "Wir müssen die jüngeren Menschen in der digitalen Welt erreichen können." ZDF-
Intendant Markus Schächter hat dem Fernsehrat neue Überlegungen zur Weiterentwicklung der Digitalstrategie 
des Senders vorgestellt. 
Um in Zukunft die unter 50jährigen Zuschauer besser erreichen zu können, soll der digitale Dokukanal in 
einen Familienkanal umgewidmet werden. Er soll zu einem Programmangebot ausgebaut werden, das junge
Familien anspricht. Zielgruppe sind daher in erster Linie Zuschauer zwischen 25 und 50 Jahren sowie deren Kinder. 
Geplant ist ein hochwertiges und vielfältiges öffentlich-rechtliches Alternativangebot zu den in dieser
Altersgruppe überwiegend genutzten Programmen der kommerziellen Sender. Im Fokus stehen Inhalte 
aus den Bereichen Bildung, Kultur, Wissenschaft, Beratung, Information und Unterhaltung. 
Auch der ZDFtheaterkanal soll an die Bedingungen der digitalen Fernsehentwicklung angepasst werden. 
An die Stelle des bisherigen Schleifenprogramms, das überwiegend aus Wiederholungen besteht, 
soll ein strukturiertes Gesamtprogramm treten. Dieser digitale ZDFkulturkanal würde sich der Darstellung 
der kulturellen Vielfalt widmen und dabei auch Formate anbieten, die ein jüngeres Publikum 
erreichen können. Das bereits bestehende Angebot in den Bereichen Theater, Ballett, Musiktheater, 
Konzert, Performance-Kultur und die Darstellung bedeutender regionaler Kulturfestivals und herausragender 
Kulturwettbewerbe soll um zusätzliche Bildungsangebote ergänzt werden und sich für jüngere Themen öffnen, 
etwa mit einer täglichen Jugendkultursendung. 
Zur Verstärkung der Informationskompetenz soll das Nachrichtenportal 
"heute.de" weiterentwickelt werden. In enger Anbindung an den digitalen 
Infokanal können damit im Internet vor allem jüngere und mittlere 
Zuschauergruppen stärker als bisher mit den informierenden Angeboten 
des ZDF erreicht werden. Das Angebot der ZDF-Mediathek, die 
seit dem Relaunch im vergangenen Jahr rund 50 Prozent der Sendungen 
des Hauptprogramms zum Abruf bereit stellt, soll künftig möglichst 
alle Eigen- und Auftragsproduktionen umfassen. 
ZDF-Intendant Markus Schächter stellte gegenüber den Fernsehräten 
klar, dass die geplanten Veränderungen aus dem laufenden Betrieb 
finanziert werden, es soll also kein zusätzlicher Mittelbedarf bei der 
KEF angemeldet werden. 
Schächter: "Es geht nicht um eine 'Expansion', sondern um eine Anpassung der Angebote des ZDF an die
 Erfordernisse der digitalen Welt. Nur so haben wir auch in der digitalen Zukunft eine realistische Chance, 
unseren publizistischen Auftrag zu erfüllen und jüngere Menschen wieder besser mit unseren 
öffentlichrechtlichen Inhalten zu erreichen. Das können und werden wir im Rahmen des Bestehenden leisten, 
ohne die Gebührenzahler zusätzlich zu belasten" 
Die Bundesländer haben in Aussicht genommen, dass die öffentlichrechtlichen Digitalkanäle im 
12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag konkret beauftragt werden. Dazu wurde das ZDF im Mai aufgefordert, 
entsprechende Programmkonzepte auszuarbeiten. Die jetzt dem Fernsehrat präsentierte Vorlage wurde zur 
weiteren Beratung an die zuständigen Ausschüsse verwiesen. Sie soll in der nächsten Sitzung im 
Oktober abschließend behandelt werden. Das ZDF hat seine bisherige 
Digitalstrategie in bislang vier ausführlichen Vorlagen gegenüber dem 
Fernsehrat dargestellt und dessen Zustimmung dafür erhalten. Themen 
der Vorlagen waren die neuen Verbreitungswege, die neuen Wettbewerber im digitalen Markt, das 
Abruffernsehen ("ZDF-Mediathek") und die Weiterentwicklung der digitalen Ergänzungskanäle, insbesondere 
des ZDFinfokanals. Die Vorlagen sind unter "zdf.unternehmen.de" öffentlich zugänglich. 
Quelle: presse.zdf.de