Ich hab mal einen Brief an heise vorbereitet. Von mir aus können wir das auch offen posten und dann das Forum irgendwie als Petition unterzeichnen lassen.
Ich warte zwei Tage auf Rückmeldungen und dann würd ichs an heise schicken und mal abwarten.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Das hier ist ein Hilferuf.
mit Interesse verfolgte ich Ihre Berichterstattung über Unitymedia und deren ipv6 Umstellung (
http://www.heise.de/netze/meldung/Unity ... 65465.html). Mit einem eigenen ipv6 Anschluß zuhause wäre für mich ein Traum wahr geworden, kein NAT mehr und ein eigener ipv4 Tunnel kostet ja auch nicht die Welt und ist für mich als technisch versierte Person einfach einzurichten. Für Unitymedia wäre ein solcher Zugang ein Alleinstellungsmerkmal.
Die Realität sieht jedoch anders aus. Unitymedia fährt seither DS-Lite mit dem TechniColor 7200 Modem. Auch hier verfolge ich übrigens immer noch gespannt die Koalitionsverhandlungen im Hinblick auf die Entscheidung zum Routerzwang (
http://www.heise.de/ct/artikel/Provider ... 86889.html).
Äußerst viele Nutzer von KabelBW und Unitymedia haben große Probleme mit dem TC7200. Hier als Beispiel ein 52 Seiten langer Problemthread im Helpdesk Forum:
viewtopic.php?f=24&t=4727Diese Probleme rühren daher, dass a) die gelieferte TC7200 Modem / Router Kombination nicht gut funktioniert (extrem viel Packet Loss und Verbindungsabbrüche) und b) dass technisch versierten Anwendern es verhindert wird das Modem zur einfachen Bridge umzuwandeln, wie es zum Beispiel UPC Nederland (
https://vragen.upc.nl/app/answers/detai ... lor-tc7200) und Kabel Deutschland (
http://www.kdgforum.de/viewtopic.php?f=68&t=25540) erlauben.
Wäre ein Bridgemodus mit diesem Router möglich, so könnte man einen funktionierenden Router dahinterschalten, mit welchem man das /64er subnet weiterverteilen könnte. Da ipv6 nun aber kein NAT vorsieht und der Router die Adressvergabe nicht aus der Hand nimmt, ist selbst ein sekundärer Router, wie man ihn bei ipv4 Zwangsroutern hinterschalten kann, nicht möglich. Man bekommt daher weder einen vollwertigen ipv6 Zugang, noch einen funktionierenden ipv4 Zugang (die ipv4 ist ja nach aussen geteilt).
An der Hotline erhält man die Information, dass ein Bridgemodus für Privatanwender nicht vorgesehen ist. Die Handlungen seitens Unitymedia zeigen auch, dass an dieser Managerentscheidung, die den Businesszugang vom Privatkundenzugang abgrenzt, wohl nicht zu rütteln ist. Um nicht das TC7200 nutzen zu müssen, und stattdessen eine AVM Fritzbox welche stabiler läuft, hat man als Privatperson als einzige Möglichkeit, ein Komfortpaket zu bestellen, das aber 5 Euro pro Monat teurer ist. Vertragslaufzeit 2 Jahre, auf Kulanz erhält man das 1 Jahr ohne Zusatzkosten. Aber auch im Komfortpaket wird die Bridgefähigkeit nicht zur Verfügung gestellt.
Da sämtliche Anwender des oben verlinkten Forums auf ein dieses Problem stoßen, welches vom Konkurrent Kabel Deutschland mit Glanzleistungen gelöst wird, hoffen wir, dass heise.de hier vielleicht etwas berichten kann um noch vor der neuen Koalition den Routerzwang durch Druck der Presse bei Unitymedia etwas zu lockern.
Die Informationen in einem Artikel über die geschilderte Problematik ist für viele Ihrer Leser interessant. Einerseits ist sie sehr wichtig für die Entscheidung einen Kabelanschluß in NRW, Hessen und BW zu buchen, andererseits ist sie als technische Info wichtig, da nach der ipv6 Einführung mit der Notwendigkeit das /64er Subnet selbst zu vergeben, eine noch größere Notwendigkeit zur Abschaffung der Routerpflicht entsteht.
Mit freundlichen Grüßen,
Mein Realname
Edit: Änderungen von Bürger eingearbeitet.