Ich möchte hier meine neueste (Negativ-)Erfahrung mit KabelBW kundtun, vielleicht bewahrt es den ein oder anderen.
Ende Mai habe ich den Tarif “Handy-Family & Friends” mit der Handy-Surf-Flat für 4,90 EUR im Monat bestellt. Die Bestellung ging schnell über die Bühne und innerhalb eines Tages kam schon die SIM-Karte mit der temporären Nummer. Die Portierung meiner alten Nummer war für die nächsten Tage geplant. Hier hatte ich besonders Befürchtungen, dass es damit irgendwie Probleme gibt. Aber nein, pünktlich zum Portierungstermin wurde meine Nummer auch portiert.
Sollte tatsächlich mal alles bei KabelBW reibungslos funktionieren? Das konnte ich mir kaum vorstellen. Leider lag ich mit dieser Feststellung erneut richtig. Das dicke Ende kam mit der nächsten Rechnung. 37 EUR Gebühren für die Internet-Nutzung. Moment: Hatte ich nicht die Surf-Flat bestellt? Tja, die ist wohl nicht mit im Vertrag drin.
Es war bereits Abend und man kann sich denken, dass ich stinksauer war. Ich entschloss mich daher postwendend bei KabelBW anzurufen und nachzufragen, was das soll. Die nette Mitarbeiterin der Hotline bestätigte mir dann auch sofort, dass keine Surf-Flat gebucht wurde, sie diese aber sofort hinzubucht. Aus ihren Kommentaren konnte ich raushören, dass wohl einiges bei mir mit dem Vertrag nicht ganz schlüssig ist. Sie brabbelte da was von portierten Rufnummern, aber der Portierungsauftrag fehlt etc. Wohl ein heilloses Durcheinander.
Erkläre konnte sie es sich auch nicht, dass trotz Bestellbestätigung per E-Mail, in der die Surf-Flat explizit aufgeführt wird, die Surf-Flat nicht gebucht wurde. Sie könne da aber nichts machen, da muss ich mich schriftlich an KabelBW melden und mich beschweren. Da ich ja die Bestellbestätigung per E-Mail habe, sollte es ja dann kein Problem geben, dass mir da geglaubt wird. Sollte es kein Problem geben? Darf es nicht den Hauch eines Problems geben, sage ich!
Gleich darauf verfasste ich also meine Beschwerde an KabelBW und bat um Klärung bis in einer Woche. Im Anhang die Bestellbestätigung und in der Mail auch noch der Hinweis, dass ich mir vorbehalte, die Abbuchung der Kosten zurückzuweisen. Derweilen habe ich mir in Ruhe nochmal alle Unterlagen angesehen, die ich von KabelBW bekommen habe. Aufgefallen ist mir dabei, dass die Bestellbestätigung auch per Post kam, darauf aber keine Surf-Flat verzeichnet ist. Auch der Aktivierungscode der SIM-Karten ist ein anderer. Im Nachhinein hätte ich da mit Argusaugen drauf schauen müssen. Aber wer KabelBW kennt, der kennt auch deren Inkonsistenz im Schriftverkehr und vor allem die Unübersichtlichkeit. Nur weil mal irgendwo was nicht aufgeführt ist, muss es nicht heißen, dass es nicht gebucht wurde und bei dem Durcheinander übersieht man das ein oder andere.
Wie ich vermutet hatte, hat sich KabelBW einen Tag später nicht gemeldet. Ich hatte am Tag davor extra nochmal eine weitere E-Mail losgeschickt und die schleppende Bearbeitung gerügt. Nachdem keinerlei Reaktion zu erfahren war, wandte ich mich nochmals an die Hotline, um dort nachzufragen. Die nette Dame am anderen Ende konnte mir dann leider nur mitteilen, dass keinerlei E-Mails von mir eingegangen sind. Welch ein Pech, da kann man ja lange auf eine Antwort warten. Zu dumm nur, dass ich für beide E-Mails eine Eingangsbestätigung erhalten habe. So langsam wird die Sache also richtig bunt. Die nette Dame an der Hotline hat nun nochmal alles (dringlich) an die Buchhaltung weiter gegeben, welche sich bei mir “in der Regel in den nächsten Stunden” melden wird. Wie immer gibt es für jede Regel eine Ausnahme. Mittlerweile waren schon wieder vier Stunden vergangen, ohne dass sich irgendwer gemeldet hat.
Daher habe ich die Hotline erneut kontaktiert. Dem netten Herrn war es ausgesprochen peinlich, aber aus meiner Akte ging hervor, dass ich noch keinen Kontakt mit der Hotline hatte. Nachdem ich meinen Ärger entsprechend kommuniziert hatte, hat er den Kontakt aber wohl doch gefunden, ebenso wie die Weitergabe an die Buchhaltung. Ach ja, und meine E-Mails, die ich geschrieben hatte, waren jetzt wohl doch auch da. “Es kann sein, dass die Mitarbeiterin heute mittag das nicht gesehen hat.” Obwohl es die beiden einzigen E-Mails von mir in der letzten Woche waren und ich ihr den Tag genannt habe? Welchen Schluss lässt denn das zu? Inkompetente Mitarbeiter oder katastrophale Software? Letzteres auf jeden Fall, weil auf Dauer ist es unwahrscheinlich, dass die Großzahl der Mitarbeiter nicht damit klarkommt.
Zwei Tage später habe ich die Hotline erneut kontaktiert, um den aktuellen Status abzufragen und Druck zu machen. Nachdem ich erneut kurz geschildert habe, worum es geht, bin ich abermals überrascht worden. Die nette Dame am anderen Ende der Leitung konnte meine Beschwerde voll nachvollziehen, denn laut der ihr vorliegenden Bestellung wurde tatsächlich die Handy-Surf-Flat gebucht. Dass die Rechnung dann trotzdem falsch ist, kann dann nur an einem Systemfehler liegen. Sie wird es nochmals weitergeben, es kann aber bis zu anderthalb Wochen dauern, da gerade Urlaubszeit sei. Als Zwischenfazit lässt sich ziehen, dass wohl keiner mehr bei KabelBW einen Überblick hat, was eigentlich in der Kundenakte hinterlegt ist. Anders lässt sich das ja nicht mehr erklären. Irgendetwas scheint bei KabelBW mächtig zu versagen. Ob es die Kundenmanagementsoftware, die internen Prozesse, die Mitarbeiter oder gar alles zusammen ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Egal was es ist, der Leidtragende ist und bleibt der Kunde.
Heute kam dann die ersehnte Antwort von KabelBW per E-Mail:
Zitat:
vielen Dank für Ihre E-mail vom 05.07.2011.
Hiermit möchten wir Sie darüber informieren, dass wir einer Gutschrift nicht zustimmen können, da die E-mail vom 31.05.2011 lediglich eine Bestellübersicht war. Weiterhin wurde in der Auftragsbestätigung vom 01.06.2011 keine Surf Flatrate aufgeführt.
Wir bedanken uns für Ihr Verständnis
Ich möchte das ganze gar nicht kommentieren, ich denke der Inhalt spricht für sich selbst.
Wie allerdings KabelBW den Unterschied zwischen Bestellübersicht und Bestellbestätigung definieren will, ist mir schleierhaft. Weder das eine, noch das andere Wort taucht in den zugesandten E-Mails auf. Wie soll der Otto-Normal-Verbraucher das bitte unterscheiden? Vor allem weil sich die Inhalte ja nicht wirklich unterscheiden. In meinen Augen ist das eine ganz fiese Masche, die da abgezogen wird. Dass man sich nicht mal entschuldigt, dass es zu dieser offensichtlichen Diskrepanz zw. "Bestellübersicht" und "Bestellbestätigung" gekommen ist, ist für mich der Höhepunkt eines kundenverachtenden Verhaltens. An einer Fehleranalyse ist man wohl nicht interessiert. Warum auch, schließlich kann man das Konto des Kunden ja einfach belasten.
Wer nachlesen will, was ich bislang schon alles mit KabelBW erlebt habe, dem seien meine
Blog-Einträge dazu ans Herz gelegt.