Ja, hier im Posting, wenn ich es geschrieben habe
Die Promophase:Kabel BW hat diversen Sendern ermöglicht über die so genannte Promophase ins digitale Kabelnetz bekommen.
Die Promophase war also praktisch zur Erprobung des Senders im Netz gedacht.
Machen wir ein Beispiel: Der Sender X wurde für ein Jahr kostenlos ins Kabelnetz eingespeist und konnte sich danach entscheiden "Bringt mir dieser Verbreitungsweg Zuschauer oder lohnt es sich nicht für mich?".
Ebenso konnte Kabel BW entscheiden "Kommt dieser Sender gut beim Publikum an oder entfernen wir ihn aus dem Angebot"
Die Promophase war also eine kostenlose Einspeisezeit.
Zum Jahr 2008 (glaube ich zumindest, das es dieses Jahr war) wurde aber eine neue Regelung aktiv. Diese besagt, das jeder Sender einen einheitlichen Einspeisebetrag entrichten muss. Geltende Verträge sind von der Regelung ausgenommen.
Programme, die von dieser Promophase betroffen sind erkennt man am Paket "Bonus". Die Sender haben "Bonus" als Paketnamen hinterlegt.
Es gibt Programme, die heute noch als Bonus eingespeist sind. In den Verträgen über die Promophase wurde meines Wissens kein Ablaufdatum hinterlegt, so das Kabel BW die Ein- / Ausspeisung selbst bestimmen kann.
Einspeiseregelung:Die neue Verordnung sagt: Ein Provider muss von jedem Sender einen einheitlichen Einspeisebetrag pro Haushalt verlangen.
Sprich: X,X Cent / pro angeschlossenem Haushalt. Man muss also den Einspeisebetrag je Haushalt, mal die Zahl der Kunden rechnen.
Die neue Regulierung schreibt vor, der Kabelbetreiber ist frei einen Einspeisebetrag zu verlangen. Verlangt er diesen aber (was alle großen Betreiber tun um ihre Kosten zu decken) so muss dieser einheitlich sein. Es darf kein Sender diskriminiert werden. Sprich: RTL zahlt genau so viel wie ein Shoppingsender oder ein Religionssender.
Eine Promophase ist seit dieser Regelung aufgrund der Diskriminierung nicht mehr gestattet.
Fazit:will ein Sender ins Kabelnetz, so muss er bezahlen, nämlich den Betrag, den auch andere Sender hierfür entrichten. Dies lohnt sich für viele Veranstalter nicht, da sie die Einspeisung nicht refinanzieren können.
In unserem Beispiel, Slam FM: Der holländische Radiosender gewinnt hierdurch keine neuen Werbekunden, da der Einspeisebereich außerhalb des Sendegebiets liegt. Ein Radiosender ist ein gewinnorientiertes Unternehmen. Aufgrund der anfallenden, nicht zu deckenden Kosten, haben ausländische Sender meist kein Interesse an einer Einspeisung, es sei denn sie werden als PAY-TV Vermarktet.
Das Modell PAY-TV:Hier bezahlt nicht der Sender, sondern Kabel BW bezahlt dem Sender einen Anteil an den Gebühren, die die Abonnenten bezahlen. Dieses Konzept wird natürlich von Kabel BW überwacht und die Inhalte streng ausgewählt. Kabel BW möchte natürlich möglichst viele Abonnenten gewinnen um das Paket erweitern zu können, daher versucht man nur die besten Sender zusammen zu stellen.
Slam FM im PAY-TV?Das Geschäftsmodell PAY-TV wäre für Slam FM sicher interessant, denn der Veranstalter kann hier Gewinn erwirtschaften. Nur hat Kabel BW kein passendes Paket um den Sender zu vermarkten. Ein holländisches PAY-TV Paket würde aufgrund der niedrigen Zahl von niederländischen Mitbürgern in Baden-Württemberg kein gutes Geschäft bedeuten.
Gesamtfazit:Der Sender Slam FM hat kein Interesse an einer freien Einspeisung, da man diese bezahlen müsste, Kabel BW hat kein passendes Paket um den Sender im Bezahlsektor zu vermarkten.
Ich hoffe damit konnte ich etwas Licht ins Dunkel bringen